Mein filmischer Lebenslauf
Über 30 Jahre Filmleidenschaft…
…und kein bisschen müde
Ich konnte es selbst kaum glauben, aber ich habe nachgezählt – es sind tatsächlich schon über 30 Jahre, dass mich das Thema Film beschäftigt. Und ich komme nicht davon los, auch wenn ich es mir manchmal gerne eingeredet habe, als mich wieder einmal alles nervte. Vielleicht war es aber auch eher das Filmbusiness und die Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit mancher Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Jetzt mit der Sicht von Außen kann ich Filme vielleicht endlich wieder genießen, so wie am Anfang. Naja, so ganz kann ich den „Business“-Teil meines Gehirns natürlich nicht abschalten, was ja auch gut ist…
Doch wie hat alles angefangen bei mir? Im Nachfolgenden versuche ich es mal ein klein wenig zusammenzufassen:
Mein filmischer Lebenslauf, Teil 1
1971 – Geburt
An meinem Geburtstag lief in den deutschen Kinos der spanische Horror-Film Die Nacht der Vampire (OT: La noche de Walpurgis) an. Außerdem „tobte“ zu dieser Zeit die Sexfilm-Welle mit solchen Werken wie dem Schulmädchen Report. Ich glaube, da habe ich nichts versäumt…
Es folgte eine verhältnismäßig normale Kindheit mit LEGO, Playmobil, Micky Maus Heften usw. An große Filmereignisse aus dieser Zeit kann ich mich nicht mehr so wirklich erinnern, wahrscheinlich bin ich mit meinen Eltern ab und zu in den ein oder anderen Disney-Film gegangen, möglich wären unter anderem Das Dschungelbuch, der am 07. Dezember 1979 eine seiner zahlreichen Wiederaufführungen erlebte. Es kann aber auch Bernard & Bianca – Die Mäusepolizei gewesen sein, der am 16. Dezember 1977 in den deutschen Kinos anlief. Natürlich schnappte ich auch immer mal wieder Filme im Fernsehen auf. Einen Videorecorder hatten wir zu dieser Zeit noch nicht. Ganz hoch im Kurs auf meinem TV-Programm standen Bud Spencer & Terence Hill, Louis De Funès und natürlich Bond, … James Bond. Es ging mir bei den Filmen wohl hauptsächlich um dem Spaß- und Haudrauf-Faktor. Von den Bond-Filmen gefielen mir deswegen Leben und Sterben lassen und Der Mann mit dem goldenen Colt am besten. Allerdings liefen die Bond Filme leider immer etwas später und daher durfte ich sie meistens nicht zu Ende anschauen. Bis auf die Bud Spencer & Terence Hill Filme bin ich nach wie vor Fan von diesen Filmen…
1987 – Eine verhängnisvolle Affäre beginnt…
Mit fast 16 darf ich endlich alleine ins Kino gehen. Endlich kann ich meinen ersten James Bond Film im Kino anschauen: Der Hauch des Todes. Leider nicht mehr mit Roger Moore, seinen letzten Auftritt als Bond in Im Angesicht des Todes zwei Jahre zuvor durfte ich mir noch nicht im Kino ansehen. Aber der neue Bond-Darsteller Timothy Dalton machte seine Sache gut. Zum ersten Mal sehe ich das Gunbarrel-Intro auf der großen Kinoleinwand, noch heute ist das ein Gänsehaut-Moment für mich! Und erstmals konnte ich John Barrys wunderbare Musik erleben. Auch das war sicher ein Anstoß für das Thema Filmmusik. Doch dafür gab es knapp zwei Jahre später noch einen stärkeren Impuls. Dazu später mehr…
Natürlich liefen vor dem Hauptfilm auch immer Trailer und klar, es gab noch mehr Filme, die ich unbedingt sehen wollte. Und so fing alles an. Kurz danach sah ich The Untouchables – Die Unbestechlichen von Brian De Palma. Warum gerade den? Ganz einfach, mit Sean Connery spielte ein ehemaliger Bond-Darsteller mit. Mich beeindruckte dieser Film aber noch auf anderen Ebenen nachhaltig: das Mafia-Genre und die Zeit der Prohibition üben seitdem eine ungeheure Faszination für mich aus. Und Robert De Niro wurde zu einem meiner neuen Lieblingsschauspieler. Auch von Kevin Costner war ich sehr beeindruckt. Folglich sah ich mir in den nächsten Jahren fast alle seiner Filme an.
Anfang 1988 kam dann noch ein Film in die Kinos, der mich damals sehr schockierte, vor allem das Ende. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich viele Gesetzmäßigkeiten des filmischen Erzählens einfach noch nicht kannte: Eine verhängnisvolle Affäre mit Michael Douglas und Glenn Close. Auch heute noch mag ich den Film, kann ihn aber besser einordnen. Auch dieser Film war Startpunkt für viele weitere Filme mit Michael Douglas: Wall Street, Black Rain, Der Rosenkrieg, Basic Instinct und Falling Down zählen nach wie vor zu meinen Lieblingsfilmen.
1989 – USA und Hans Zimmer
Anfang März 1989 sah ich dann noch einen Film, der kurz danach 4 Oscars gewann: Rain Man mit Dustin Hoffman und Tom Cruise. Hier war es nicht so sehr der Inhalt und die darstellerischen Leistungen, sondern die Musik von Hans Zimmer, die mich nachhaltig prägte. Seitdem bin ich Fan seiner Musik.
Im Mai 1989 brachen wir zu einer 4-wöchigen Klassenfahrt in die USA nach Boston and die Wellesley High School auf und ich erlebte meinen ersten richtigen Kulturschock, aber so richtig! Es gab damals noch kein Internet und alle meine Informationen über dieses Land stammten aus dem Fernsehen… oder aber aus dem Kino… to be continued…